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Haus des Gastes, Amrum

Wettbewerb | 2020

Das Grundstück des ‚Haus des Gastes‘ in Nebel auf Amrum schließt nordöstlich an den historischen Ortskern und die südlich gelegene Clemenskirche an. Es bildet durch seine Lage sowie als wichtige Wegeverbindung den Übergang zur freien Landschaft und zum Wattenmeer. Gleichzeitig stellt es durch seine parkartige Anlage mit dem ausgeprägten Baumbestand eine gewissermaßen ortsuntypische, aber der Nutzung angemessene Sonderstellung dar.

Projektdetails

Der Entwurf sieht vor, das Raumprogramm auf zwei Baukörper zu verteilen, die in Nord-Süd-Richtung parallel versetzt angeordnet sind und über das verbindende Foyer im Schnittpunkt der Wegeverbindung von Ortskern und Meer sowohl von Süden wie von Norden erschlossen werden.

Von beiden Seiten gelangt man so in das Foyer mit seinem offenen Empfangsbereich.
Von hier aus sind alle Haupträume – der Veranstaltungssaal, das Café, der Medien- und Leseraum und die Kinderbetreuung – direkt ersichtlich und erschließbar. Westlich schließt sich der Veranstaltungssaal an. Dieser öffnet sich in Richtung Süden zum Veranstaltungsplatz, in Richtung Westen zum Park und ist bis unter das Dach geöffnet.

Das Dachtragwerk soll hier offen gezeigt werden. Nördlich angrenzend sind die Künstlergarderoben, das Stuhllager und der Raum des künstlerischen Leiters ebenfalls erdgeschossig untergebracht und zusätzlich separat von außen erschlossen. Östlich des Foyers liegt das Café, welches sich großzügig in Richtung des Wattenmeeres öffnet.

Als perspektivische Ausbaureserve sieht der Entwurf für das Dachgeschoss des östlichen Gebäudeteiles die Unterbringung der DLRG-Räumlichkeiten vor, die separat über einen Zugang von Osten erschlossen werden und für das Dachgeschoss des westlichen Baukörpers die Unterbringung der Hausmeisterwohnung.

Als Material für die Fassade ist ein hell geschlämmtes Ziegelmauerwerk vorgesehen, für das Dach eine Deckung mit Reet. Die Fenster aus lackiertem Holz sind anders als bei den historischen Vorbildern als eindeutig zeitgenössisches Element in großen und traufhohen Gruppen zusammengefasst.

Der parkartige Charakter des Grundstückes soll erhalten bleiben, aber in einen ortstypischeren, naturnäheren, ‚einfacheren’ und lichteren Charakter überführt werden. Als Maßnahmen sieht der Entwurf vor: die Ausführung von Wegen und Platzflächen als Grantflächen, Traufstreifen mit sickerfähiger Natursteinpflasterung, sowie den perspektivischen Ersatz der Tannen und untypischen Gehölze durch Kiefern und Birken.
Das Gelände im Bereich des Neubaus soll warftartig bis auf die ungefähre Höhe des jetzigen Friesenwalles aufgefüllt werden, um im Zusammenhang mit weiteren sekundären Schottungsmaßnahmen den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten.