Ballindamm 9, Hamburg

Die heutige Fassade bezieht sich lediglich in ihrer Grundstruktur und der Rohbaukonstruktion auf den ursprünglichen historischen Bestand. Die wesentlichen und sehr differenzierten gestalterischen Elemente, welche die ursprüngliche Fassade des Architekten Claus Meyer als eigenständigen Beitrag innerhalb der Nachbarbebauung erscheinen ließ, vermisst man an der heutigen Gestalt. Wir orientieren uns mit unserem Vorschlag für die neue Fassade an der Gliederung der historischen Fassade, ermöglichen damit auch, dass der Rohbau der Fassade ohne größere Veränderungen Bestand hat.

Das Motiv des zweigeschossigen Sockels nimmt sowohl Bezug auf den historischen Vorgänger als auch verschiedene Nachbargebäude und entspricht der geplanten zukünftigen gastronomischen Nutzung. Die Sockelzone tritt mit einer großen gemeinsamen Öffnung in Erscheinung, deren Binnengliederung mit Stützen bzw. Pilasternaus grün durchgefärbtem Beton erfolgt, während die Fassadenflächen mit hellem Naturstein verkleidet werden. Im Eingangsbereich wird die Materialität des eingefärbten Betons weiter nach innen geführt; eine Verglasung zwischen Restaurant und Eingangsflur wird hier eine großzügige, einladende Atmosphäre entstehen lassen.

Wie im historischen Vorbild werden die Öffnungen der vier Geschosse durch plastisch ausgeformte Pilaster zusammengefasst und erreichen damit neben der strukturellen Gliederung eine deutliche Betonung der Vertikalen.  Die Fenster sind als Bay-Windows formuliert, die zusammen mit den Brüstungen zur Mitte hin plastisch hervortreten; auch dies ein Motiv, das der ursprünglichen Fassadengestaltung vorgesehen war und am Ballindamm in ähnlicher Form existiert. Im letzten Regelgeschoss wird bereits der Wechsel zum Staffelgeschoss vorbereitet, indem die Fenster hier leicht zurückversetzt ohne plastische Ausbildung angeordnet sind.