St.Johannes, Lübeck-Kücknitz

Durch die Erweiterung 1955/56 erhielt der Kirchenraum seine heutige Größe und Proportion, allerdings in einer neutralisierenden grau- weißen Farbigkeit. Eine weitere Umgestaltung in den 70er Jahren hatte dem Raum Einiges zugemutet. Im Wettbewerb (2016) haben wir vorgeschlagen, diese Veränderungen rückgängig zu machen: Entfernen der nachträglichen Einbauten (Altarwand, Abstellraum), und Wiederherstellung des zuvor abgerissenen Teils der Empore, Wiederöffnen des zugemauerten Fensters im Altarraum und Wiedergewinnen der originalen Farbigkeit, die man anhand der bauhistorischen Befunde zunächst nur erahnen konnte. Die aufwändig freigelegte originale Bemalung von Decke und Holzteilen zeigt nun wieder die einmaligen farbigen ornamentalen Muster aus der Erbauungszeit. In einer vielschichtigen Lasurtechnik wurden die Holzflächen des Erweiterungsbaus ergänzt. Neu sind: der Fußboden aus rotem Terrazzo, Stufen aus hellem Kalkstein im Altarbereich, sowie die Prinzipalien Altar, Kanzel, Taufe und Lesepult aus Stahl, dem Material, das in Kücknitz produziert worden ist, und daher gleichsam den Anlass für den Bau der Kirche der einstigen „Arbeiterkolonie“ gegeben hatte.